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Heimatverein entdeckt alten Grabstein mit geheimnisvoller Inschrift

Aus Parchen berichtet Falk Heidel

 

Seit 1994 öffnen am Deutschen Mühlentag bundesweit 1000 Wind-, Wasser- und andere Mühlen ihre Tore für Besucher. Viele Veranstalter organisieren Mühlenfeste – in Parchen (Jerichower Land) gab es ein buntes Spektakel zum 25-jährigen Jubiläum des Heimatvereins. Thema Nummer eins unter den Besuchern war die Frage: Welche Geschichte steckt hinter einem alten Grabstein, den die Heimatvereins-Mitglieder bei den Festvorbereitungen entdeckt und freigelegt haben. Der Stein ist einen halben Quadratmeter groß und trägt eine geheimnisvolle Inschrift, der bisher noch nicht entschlüsselt ist: „Einzelne Worte haben wir identifizieren können, aber noch gibt es keinen erkennbaren Zusammenhang“, erzählt Elke Lendner vom Heimatverein. 

Gab es auf dem Mühlengelände einst einen Friedhof? Oder sogar eine Kirche? Der aktuelle Parchener Friedhof liegt gut 300 Meter von der Mühle entfernt auf der anderen Seite der Bundesstraße 1. Der Friedhofs-Vorgänger soll ein Stück weiter in Richtung Dorf gelegen haben. „Wir hoffen, dass uns jemand helfen kann, die Schrift zu entziffern. Danach sind wir sicher klüger“, sagte Heimatvereins-Vorsitzender Michael Karbe.

Diesen alten Grabstein haben Parchener Heimatvereins-Mitglieder im Schatten der Bockwindmühle entdeckt. Foto: Alpha-Report
Diesen alten Grabstein haben Parchener Heimatvereins-Mitglieder im Schatten der Bockwindmühle entdeckt. Foto: Alpha-Report

Ansonsten hatte der Verein ein üppiges Jubiläums-Programm zusammengestellt. Dazu gehörten Hähne-Wettkrähen, Karnickel-Weltmeisterschaft und ein Wettstreit, wer die appetitlichste Buchweizentorte bäckt. Auch die anderen Vereine aus dem Dorf hatten sich eingebracht, unter anderem mit Feuerwehr-Zielspritzen, Torwandschießen, Zielangeln und Bierglasschieben. Kulturelle Akzente setzten der Frauenchor aus Bergzow und das Genthiner Amateurtheater. 

Die Parchener Bockwindmühle steht auf dem Mühlenberg am Ortsausgang in Richtung Burg. Das Bauwerk stand zunächst in der Altmark und kam 1840 durch Kauf nach Parchen. Der hölzerne Mühlenkörper hat einen rechteckigen Grundriss von sechs mal acht Metern und ruht auf einem vierstrebigen Bock, der auf steinernen Fundamenten gegründet ist. Der wuchtiger Hausbaum aus kanadischer Eiche sorgt dafür, dass der Mühlenkasten drehbar ist. Das vierteilige Flügelkreuz hat eine Spannweite von 18 Metern. Die Mühle war von 1840 bis 1971 im Besitz der Familie Knak. 1974 erwarb die Gemeinde Parchen die Mühle, die heute unter Denkmalschutz steht und als technisches Museum genutzt wird. Außer vielen Exponaten, Dokumenten und Informationen aus der guten alten Zeit beherbergt die Mühle auch ein Hornissen-Nest. Allerdings haben sich dessen Bewohner vom Mühlenfest-Trubel nicht aus der Ruhe bringen lassen.

 

 

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